Here we go again
Die Cologne Commons hat ihren Rhythmus gefunden. Bis auf weiteres findet nun zweimal im Jahr ein Abend mit je vier Bands aus der Creative Commons Szene und angrenzenden Bereichen statt; jeweils im Januar und im September. Dabei sollte es inzwischen auch fast egal sein, wer spielt. Die Kuratoren des Festivals haben bisher immer ein Händchen für abgedrehte und aufregende Bands gehabt. Der Abend im Januar steht im Zeichen der Leerstellen, sind doch alle Bands in minimaler Besetzung unterwegs und lassen einfach alles weg, was nicht unbedingt nötig ist. Allerdings ist dies bei jeder Band seltsamerweise etwas ganz anderes.
Ex-Nerven
Noisepunkrockers aus Saarbrücken mit ehemaligen Mitgliedern von MissJune, Steakknife und MTA9. “The Critique“ ist der Nachfolger des Albums: “Die, Die, Die” (2012, Fidel Bastro), damals noch unter dem Namen NERVEN. Das EX kam aufgrund nervender Verwechslungen mit einer anderen Band hinzu, ansonsten hat sich nicht viel geändert: Trio, Noiserock, Punkrock, Augenzwinker, Word.
Reinhören:
Die Leere im Kern Deiner Hoffnung
sind ein massiger Brillenträger mit tiefer gestimmter Gitarre, eine zehn Meter große Sängerin, Drums aus dem Computer und Bässe aus dem Synthesizer. Post-Industrial-Beats, Stoner-Bassloops, Metal-Riffs und deutsche Lyrik. Gitarren können nie zu laut sein, Drum-Patterns nie zu stoisch, Bassläufe nie zu düster und die Texte nie zu hermetisch. „Ihre Songs sind präzise, im besten Sinne kurz angebunden, im Einsatz der mitunter minimalistischen Mittel höchst effektiv. Und verdammt kraftvoll. Mag ihre Botschaft Desillusionierung sein, ihr Sound spendet Freunde.“ (Felix Klopotek, Stadtrevue 4/2013) Im Januar 2016 veröfentlichen sie ihr neues Album, wie gehabt unter Creative Commons Lizenz.Reinhören:
OCTO
Zwei Bassgitarren, Schlagzeug, Ende! Bei OCTO gibt es weder Gesang noch eine E-Gitarre im klassischen Sinne. Beide Bässe sind grundsätzlich verzerrt und aggressiv. Das Schlagzeug spielt umtriebig und rastlos. Wer aufgrund der Besetzung von einem warmen, fetten Sound ausgeht, liegt falsch. Vielmehr geht es bei OCTO darum, einen möglichst direkten Sound zu produzieren. Unmittelbar, hart und spröde im Klang. Facettenreich, versiert und wendig in der Umsetzung.
Reinhören:
AACKR
Den Schlagzeuger und Gitarrist kennt der ein oder andere vielleicht noch von Fitness. Nun sind sie ein Duo und spielen mit den Lücken und Leerstellen in der Musik. Viel Platz, ein weites Feld, sozusagen – mal brachial, mal kultiviert, eigentlich übersichtlich – aber ein weites Feld.